[Werbung/Markennennung] Kaum ist Weihnachten vorbei, tummeln sich im Supermarkt wieder allerlei Hasen, Küken und Lämmchen. Auch wenn ich 6 Wochen vor Ostern eigentlich noch gar keine Lust auf den ganzen Kram habe, gibt’s doch was, über das ich mich besonders freue: Ostereierfarben! Denn die machen nicht nur Eier schön bunt, sondern färben auch Wolle. Ich bin ganz sicher keine begnadete Färberin, aber es macht einfach unglaublich Spaß zu experimentieren und sich dann vom Ergebnis überraschen zu lassen. Deshalb wollte ich auch unbedingt ausprobieren, wie das mit Ostereierfarben so klappt und ob dabei wirklich was Brauchbares rauskommt. Und das war mein Färbeexperiment:
Die Testobjekte
Mein Plan: pastellige Wolle mit bunten Sprenkeln. Dafür habe ich diese beiden Farben ausgesucht.
Links: Lebensmittelfarbe Crazy Colors in Pulverform von Brauns Heitmann
Rechts: Flüssige Kaltfarben Zartes Pastell ebenfalls von Heitmanns
Zutaten zum Färben
- Wolle zum Färben. Für meine ersten Färbeexperimente wollte ich keine superteure Wolle kaufen, deshalb habe ich mir Wolle bei Supergarne bestellt. Hier habe ich die Aktiv Superfine 400 ausgesucht. Ein Sockengarn aus 75% Schurwolle / 25% Polyamid mit einer Lauflänge von 400 m auf 100 g. Obwohl ich ein ziemliches Mimimi bin und überhaupt nichts Kratziges am Hals gebrauchen kann, geht diese Wolle wirklich gut für Tücher. Wichtig ist, dass die Wolle aus tierischen Fasern besteht. Baumwolle und Kunstfasern nehmen nämlich die Farbe nicht an. Besonders klasse bei Supergarne: Man kann sich eine Musterkarte mit allen Garnmustern zum Färben mitbestellen und alles mal angrabbeln.
- Eine Schüssel, um die Wolle in Wasser mit Essigessenz einzuweichen. Man kann natürlich auch Zitronensäure als Beize verwenden, aber mich persönlich stört der Essiggeruch gar nicht.
- Damit die Finger nicht auch bunt werden, habe ich mir Latexhandschuhe besorgt.
- Plastiklöffel, um später das Farbpulver zu verteilen.
Wolle beizen
Um die Wolle für das Färben vorzubereiten, wird sie in einer Schüssel mit Wasser eingeweicht. Dazu kommen 2 bis 3 Esslöffel Essigessenz. Da ich ziemlich ungeduldig bin, habe ich die Wolle nur kurz eingeweicht – hat trotzdem alles geklappt. Sie darf aber gerne auch länger baden 🙂
Im Topf färben
Ich habe zwei Arten zu färben getestet. Angefangen beim Färben im Topf. Um einen einfarbigen Strang zu färben, kommt reichlich Wasser in einen großen Topf: So dass die Wolle ganz bedeckt ist. Auch hier habe ich 3 Esslöffel Essigessenz hinzugegeben. Wenn das Wasser anfängt zu simmern (das sieht man an den kleinen Bläschen am Boden), kommt die Farbe dazu. Achtung: Das Wasser darf nicht kochen! Hier habe ich die Flüssigfarbe ausprobiert. Ab jetzt solltet ihr Handschuhe tragen – sonst könnte es überall bunt werden. Nach der Farbe darf auch die Wolle in den Topf. Dann wird die Temperatur reduziert und die Wolle darf in Ruhe die Farbe aufnehmen. Auch nix für Ungeduldige: Das dauert dann schon mal eine ganze Weile. Fertig ist das Ganze, wenn das Wasser klar geworden und die komplette Farbe in die Wolle eingezogen ist.
Noch mehr Farbe
Wenn schon gepanscht wird, dann ja richtig. Da ich nicht nur einen einfarbigen Strang wollte, gabs noch mehr Farbe. Dazu wird erstmal das ganze überschüssige Wasser abgeschüttet, so dass nur noch der Boden mit Wasser bedeckt ist. Um größere Farbflächen und Sprenkel zu bekommen, habe ich zum einen nochmal die Flüssigfarben (unverdünnt) benutzt und zum anderen das Farbpulver. Beides wird einfach auf der Wolle verteilt.
Fixieren
Damit die Farbe richtig fixiert wird, heißt es dann wieder geduldig warten bis das Wasser klar geworden ist. Dann den Topf vom Herd nehmen und alles wirklich gut abkühlen lassen. Wenn die Wolle abgekühlt ist, wird sie richtig gut ausgewaschen, um alle überschüssige Farbe zu entfernen.
Entspannung
Nach den ganzen Strapazen, darf die Wolle noch ein Vollbad zur Entspannung nehmen. Dazu kommt ein kleiner Schuss Wollwaschmittel. Ich nehme dafür Eucalan, das nicht ausgewaschen werden muss.
Und geschafft: Jetzt nur noch zum Trocknen aufhängen und freuen 😀
Osterhasenwolle – die erste
Und so sieht der erste Ostenhasen-Strang aus:
Färben in der Mikrowelle
Weil ein Experiment nicht reicht, habe ich auch noch das Färben in der Mikrowelle getestet. Die „Vorarbeit“ ist die gleiche – Wolle einweichen und beizen.
Folienkunst
Damit nicht auch die Küche bunte Sprenkel bekommt, wird eine große Fläche mit viel Frischhaltefolie abgedeckt. Darauf kommt die feuchte Wolle (gut ausdrücken, wenn sie aus dem Wasserbad kommt). Dann auf dem Strang fröhlich Farbe verteilen: Auch hier habe ich unverdünnte Flüssigfarbe für größere Farbflächen und Pulver für Sprenkel verwendet.
Ab in die Mikrowelle
Um alles zu fixieren, kommt dieses Mal kein Topf, sondern die Mikrowelle zum Einsatz. Dafür wird die Wolle mit der Frischhaltefolie fest eingewickelt und in eine mikrowellenfeste Form gelegt. Bei mittlerer Hitze (bei meiner Mikrowelle nehme ich 450 Watt) drei Mal 5 Minuten erhitzen. Dazwischen immer kurz abkühlen lassen. Wie beim Färben im Topf, muss jetzt die Wolle noch gut abkühlen und darf danach ins Entspannungsbad.
Osterhasenwolle – die zweite
Und dann ist auch Strang 2 fertig:
Fazit
Das Färben mit Ostereierfarben hat wirklich super geklappt. Auch wenn die Farbauswahl begrenzt ist, hat man viele Möglichkeiten – und das zum superkleinen Preis. Die Flüssigfarben haben verdünnt wirklich einen schönen pastelligen Rosaton ergeben. Unverdünnt sind sie sehr intensiv – eine gute Mischung! Auch die Sprenkel haben mit dem Pulver gut geklappt – im Topf allerdings besser als in der Mikrowelle. Dort verlaufen die Farben mehr durch die Hitze in der Folie. Ich bin mit beiden Ergebnissen sehr zufrieden und bin gespannt, wie gut sich die Farben halten. Für erste Farbexperimente auf jeden Fall absolut zu empfehlen! Sobald die Wolle angestrickt ist, werde ich euch vom Ergebnis berichten.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Experimentieren und frohe Ostern!